Wie kamen Sie eigentlich zu Ihrem heutigen Beruf als Interim Manager?
Eine spezifische Ausbildung gibt es ja bis heute nicht. Meine Ausbildung bei der Steinbeis Hochschule Berlin war seinerzeit berufsbegleitend zu meiner Tätigkeit als Entwicklungsleiter der „Scharfenbergkupplung“ (heute Voith) und diente hier als „Training on the Job“. Das war eine echte Herausforderung, meine Leitungsfunktion, das Privatleben und die Weiterbildung unter einen Hut zu bekommen! Als ich vor etlichen Jahren den Dipl.-Ing in Elektrotechnik absolvierte, dachte ich, dass ich nach der Auszeit in Australien und Neuseeland nur noch einen guten Job brauche und dann liefe alles wie von selbst bis zur Rente.
2013 beendete ich dann allerdings meine Angestelltenzeit. Ich fühlte mich auf Dauer zu wenig gefordert. Es war dann aber doch ein längerer Weg, was auch mit der privaten Situation zusammenhing: Vier Jobs und 8 Jahre später, erkannte ich, dass kein fester Job jemals das von mir fordern wird, was das Interim-Management verlangt.
Denn da wird zufälligerweise genau das gebraucht, was ich am besten kann: Sich blitzschnell auf neue Menschen, neue Situationen einstellen, das Kernproblem identifizieren, und analysieren zu können, Wechselwirkungen, Verflechtungen zu durchschauen und aus diesem Erkennen heraus zukunftsorientierte, tragfähige Lösungen zu schaffen, die echten Nutzen generieren. Und es bleibt nicht theoretisch, da ich an allen Aufgaben – anders als ein Berater – auch operativ mitwirke. Viel geht hier über den Aufbau von neuen Netzwerken, auch Entwicklung neuer Lieferkontakte und Aufstellen neuer Mitarbeiterpositionen. Das Lernen hört dabei niemals auf und ich „liebe“ die Mission Impossible noch immer.